Zu meiner ersten Betrachtung gleich ein Stück Literatur. Ich habe ein Ansichtsexemplar des Buches „Von Windows zum Mac – die Umsteigefibel“ vom Verlag Mandl&Schwarz zur Verfügung gestellt bekommen.
Das Buch ist mit rund 150 Seiten sehr kompakt gehalten und auf den ersten Blick hübsch und freundlich gestaltet. Zielgruppe sind eindeutig Umsteiger von Windows zum Mac. Vor allem, wenn sie einen schnellen Überblick über Mac OS haben möchten und schon ein gewisses Grundwissen aus der Winwdos-Welt mitbringen. Die einzelnen Kapitel des Buches sind jeweils farblich unterschiedlich gestaltet – dieser Farb-Code lässt sich jedoch nicht im Inhaltsverzeichnis wiederfinden.
Der Schreibstil gefällt durch seine lockeren Formulierungen und wirkt dadurch sehr persönlich. Das Buch liest sich leicht und locker und wird nie langweilig. Der Text wird durch sehr viele und zudem sinnvolle Bilder ergänzt, sodass der Inhalt in der Regel beim ersten Lesen klar und verständlich erscheint. Allerdings sind manche Bilder ofensichtlich reine Lückenfüller und haben nichts erkennbares mit dem Inhalt zu tun. So findest sich gleich auf Seite 9 ein Safari-Screenshot von der MobileMe-Seite. Im Text geht es aber gerade um die grundsätzliche Bedienung von Snow Leopard, mit Menüs, Fenstern, etc. Seltsam. Das Buch macht einen absolut aktuellen Eindruck – die beschriebene Software ist auf aller aktuellstem Stand (Parallels 5, Firefox 3.6)
Extrem positiv finde ich auch, dass nicht nur Standard-Lösungen und -Software besprochen wird, sonder auch durchaus interessante Alternativen aufgezeigt werden. So wird z.B. neben MS Office 2008 auch TextEdit, iWork und NeoOffice besprochen – oder Thunderbird statt Apple Mail. Die Vor-/Nachteile bzw. Unterschiede genauer herauszuarbeiten wäre zwar schön, würde aber zweifelsohne das Buch unnötig verdicken.
Was eindeutig zu kurz kommt ist das Thema Datensicherung. Time Machine wird zwar auf immerhin drei Seiten erklärt, die Wichtigkeit dieses Themas geht aber etwas unter. Man sollte öfter und prominenter auf dieses Thema eingehen! Meiner Erfahrung nach wird das nämlich immer noch viel zu oft vernachlässigt. Ein Hinweis auf die Sicherung sehr wichtiger Daten ausserhalb der eigenen vier Wände findet gar nicht statt. Schade, denn die iDisk oder Dropbox machen es einem so einfach.
Das Buch ist nicht nur gedruckt, sondern auch in elektronischer Form erhältlich. Das PDF-Format ist zwar einfach herzustellen und prinzipiell auch gut geeignet, schöpft jedoch die Vorteile eines elektronischen Buches nicht wirklich aus. Ein ePub wäre extrem wünschenswert. Genial wäre noch ein Freischaltcode um die elektronische Variante kostenlos zu erhalten, wenn man das Buch in gedruckter Form kauft.
Fazit
Die Umsteigefibel ist insgesamt gesehen ein sehr empfehlenswerte Buch. Man merkt dem Verlag Mandl&Schwarz durchaus an, dass die Autoren schon viel Erfahrung mit Mac-Büchern haben. Schön geschrieben, leicht verständlich und fachlich sehr fundiert. Die kleinen Macken (schlechtes Stichwortverzeichnis, Datensicherung, kein ePub) werden ja vielleicht in einer der kommenden Auflagen überarbeitet.
Kurz, bündig, fundiert – und auch elektronisch zu lesen. Fein.
Dieser Beitrag gehört in die Kategorie Betrachtungen eingeordnet. Das besprochene Produkt wurde mir kostenlos als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich habe dennoch versucht so unabhängig und ehrlich wie möglich zu argumentieren. Mehr dazu in diesem Blogbeitrag.